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KONJUNKTUR IN DER KUNSTSTOFFBRANCHE: 39. KI Dialog, Juli 2020

KONJUNKTUR IN DER KUNSTSTOFFBRANCHE
39. KI Dialog, Juli 2020 / Corona schlägt voll zu / Investitionen gestoppt / Fokus auf Absatz und Verkaufspreise / Lieferprobleme beseitigt / Liquidität nur für Automotive ein Thema / Supply Chain polarisiert / Förderung an Nachhaltigkeit orientieren
Auf ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches 1. Halbjahr 2020 blickt die Weltwirtschaft im Allgemeinen und die deutschsprachige Kunststoffbranche im Speziellen zurück. Die Ergebnisse der 39. halbjährlichen Umfrage zur Konjunktur in der Kunststoffbranche im KI Dialog sind unter der Wucht der Corona-Pandemie zustande gekommen, ohne dass die Unternehmen darauf vorbereitet gewesen wären. Ausgehend von einer schon zum Jahreswechsel schwierigen Situation zeigt sich das deutlich in der mit 21,6 Punkten größten jemals festzustellenden Differenz zwischen den KI Indizes zur Geschäftserwartung und zur tatsächlichen Geschäftsentwicklung seit Beginn der Umfragen im Jahr 2001 (85 Punkte). Wurde der KI-Erwartungsindex zum Jahreswechsel noch eher optimistisch auf trotz allem bescheidene 89,5 Punkte taxiert, ist der KI-Entwicklungsindex mit 67,9 Punkten nahe dran am historischen Tief von 66,0 Punkten im 1. Halbjahr des Krisenjahres 2009. Überraschend ist dagegen, dass der Erwartungsindex für das 2. Halbjahr 2020 schon wieder auf rund 90 Punkte gesetzt wird.



Auch wenn von 512 teilnehmenden Unternehmen nur 15 Prozent ein besseres Geschäft als im 2. Halbjahr 2019 hatten, erwarten immerhin 37 Prozent eine Verbesserung (vormals 26). Besonders hervor tun sich hier neben Kunststofferzeugern mit Maschinenbauern und Recyclern ausgerechnet jene beiden Industriezweige, die aktuell mit jeweils 88 Prozent zu einem besonders hohen Anteil ein schlechteres Geschäft zu beklagen haben. Ungeachtet dessen gehen immerhin 32 Prozent der Befragten davon aus, dass die Lage noch schlechter wird (vormals 22). Damit zeigt sich insgesamt eine stärkere Polarisierung als in „normalen“ Jahren.

Nochmals schlechter als zuletzt haben auch die Kunststoffverarbeiter als mit rund 250 Teilnehmern größter Industriezweig der Umfrage abgeschnitten. Mit 68 Prozent ist dieser Wert um mehr als 20 Prozent gestiegen. Mehr als alarmierend ist die Lage der Recycler. Bezogen auf das Inland hat kein einziges Unternehmen besser abgeschlossen. Aber auch Distribution und Halbzeuge schneiden schlechter ab. Indes leiden unabhängig von der Exportquote rund 75 Prozent der Exporteure unter einer schlechteren Geschäftsentwicklung. Dabei gilt: Je größer der Exportanteil, desto schlechter die Geschäftsentwicklung im Inland, was eine Folge der zeitweiligen Grenzschließungen sein könnte. Die beste Balance scheinen Kunststoff-Unternehmen mit einer Exportquote von 50 bis 75 Prozent gefunden zu haben. Hier dürfen sich immerhin 16 Prozent über eine bessere Geschäftsentwicklung freuen.
Investitionsverhalten und Beschäftigtenzahlen im Visier
Beim Investitionsverhalten die gute Nachricht zuerst: Mit 44 Prozent nehmen annähernd so viele Unternehmen wie noch im Januar (45) keine Anpassung ihrer kurz- und mittelfristigen Planung vor. Allerdings ist der Anteil derer, die die Budgets nach unten korrigieren, mit 50 Prozent alarmierend hoch. Gerade einmal 6 Prozent der Teilnehmer stocken derweil das Investitionsvolumen auf. Das dürften vor allem jene Betriebe sein, die von der Corona-Krise profitieren. Hier zeigen sich insbesondere Verarbeiter und der Halbzeug-Handel zumindest schwach investitionsbereit. Dagegen plant nicht ein einziger Maschinenbauer höhere Investitionen und gerade einmal deren 28 Prozent wollen an der ursprünglichen Planung festhalten, während 72 Prozent den Rotstift ansetzen. Auffallend schwach ist auch, dass nur 3 Prozent der Erzeuger zunehmend investieren.

Ansonsten ist festzustellen: Je größer die Mitarbeiterzahl, desto eher werden Investitionen gestrichen. Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten sind hier mit 58 Prozent an der Spitze. Klein- und Kleinstbetriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern halten sich hingegen eher noch zurück. Hier passen nur 39 Prozent ihre Investitionsplanung nach unten an.

Vergleichsweise standhaft sind die Unternehmen der Kunststoffbranche bezüglich der Beschäftigungsentwicklung. Eine signifikante Zunahme beim Stellenabbau ist mit 28 Prozent gegenüber zuletzt 26 Prozent nicht festzustellen. Tendenziell verhalten sich die Unternehmen bei der Anzahl der Beschäftigten mit 64 Prozent „gleichbleibend“ eher abwartend. Allerdings ist der Anteil derer, die steigende Beschäftigtenzahlen melden, mit 8 Prozent gegenüber zuletzt 19 Prozent deutlich gesunken. Wie schon beim Investitionsverhalten üben sich auch bezüglich der Beschäftigtenzahlen Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitern am ehesten in Zurückhaltung. Dort gibt es kaum Overhead, jede Hand wird gebraucht.

Schon vor der Corona-Pandemie hatten dagegen Kunststoffverarbeiter Stellen abgebaut. Das setzen sie mit 33 Prozent fort. Eine Folge der Krise ist auch, dass Recycler, die eigentlich geplant hatten, Arbeitsplätze zu schaffen, diese nun vermehrt abbauen – wie im Übrigen auch der arg gebeutelte Maschinenbau.

Ob darüber hinaus mit einer gewissen Verzögerung weitere Stellen abgebaut werden, muss die Zukunft zeigen. Fürs Erste baut noch der nach unten erweiterte Mittelstand mit 20 bis 500 Mitarbeitern tendenziell am ehesten Mitarbeiter auf, wenn auch mit 7 bis 9 Prozent auf geringem Niveau. Mit 22 Prozent erwarten indes weniger Unternehmen fallende Beschäftigungszahlen für das 2. Halbjahr 2020, als dies im 1. Halbjahr 2020 mit 28 Prozent tatsächlich der Fall war.

Das darf jedoch nicht davon ablenken, dass es über alle Industriezweige hinweg nur schwache Hoffnung auf steigende Beschäftigungszahlen gibt. Mit gerade einmal 10 Prozent ist hier schon das Maximum bei der Distribution erreicht, Erzeugung und Verarbeitung reihen sich mit je 8 Prozent ein. Eine klare Unterscheidung zwischen großen und kleinen Unternehmen ist hier nicht erkennbar. Immerhin erwarten 91 Prozent der Recycler allen Problemen zum Trotz ihre Beschäftigtenzahl zu halten.

Soweit zu den Auswirkungen. Die Ursache ist mit einem Wort zu benennen: Corona. Klar, dass damit besondere Herausforderungen verbunden sind. Rückblickend hat die deutschsprachige Kunststoffbranche die Absatzmenge als größte Herausforderung benannt. Das war zwar auch schon vor der Pandemie so, ist aber mit einem Wert von 63 Prozent nochmal um knapp 10 Prozentpunkte gegenüber den im Januar geäußerten Erwartungen gestiegen. Schon an zweiter Stelle folgt die Umsetzung der Hygienevorschriften, die aus gegebenem Anlass erstmals abgefragt wurde, aber für nahezu die Hälfte der Unternehmen die größte Herausforderung im ersten Halbjahr 2020 darstellte. Nur wenig dahinter liegt mit 44 Prozent die Lieferfähigkeit der Vorlieferanten. Letztere hat sich aber gegenüber dem erwarteten Wert verdreifacht.



Dagegen haben sich die Werte für Herausforderungen wie Verkaufspreise, Energiekosten, Materialkosten und Personalsuche gegenüber den noch im Januar geäußerten Erwartungen mindestens halbiert und pendeln sich bei rund 15 Prozent ein. Erstaunlich ist, dass Liquidität als eines der die Medien beherrschenden Wirtschaftsthemen erstmals abgefragte Herausforderung mit 16 Prozent ganz am unteren Ende rangiert. Derweil sind die Lohn- und Gehaltskosten während der Krise gegenüber der Erwartung leicht in ihrer Bedeutung gesunken. Nur bezogen auf die Kunststoffverarbeiter verhält sich die Situation weitestgehend wie beim Gesamtmarkt. Jedoch ist die Lieferfähigkeit der Vorlieferanten mit einem Sprung von lediglich 10 auf 42 Prozent noch ausgeprägter ausgefallen.

Insgesamt ist die Lage quer über alle Industriezweige sehr einheitlich: Absatzmenge, Hygienevorschriften und Lieferfähigkeit der Vorlieferanten finden sich immer unter den Top 3 der größten Herausforderungen. Einzige Ausnahme bilden die Recycler. Hier – und nur hier – standen im ersten Halbjahr 2020 nicht die Hygienevorschriften, sondern die Verkaufspreise unter den Top 3 der größten Herausforderungen. Aber diese Branche hat nun mal ihre eigenen Gesetze und leidet stark unter den günstigen Preisen für Neuware.
Absatzmenge bleibt Nummer Eins der Herausforderungen
Befragt nach den Erwartungen für das 2. Halbjahr 2020 bleibt die Absatzmenge für 70 Prozent der Unternehmen Herausforderung Nummer eins, gefolgt von den Verkaufspreisen mit 50 Prozent. Dagegen verlieren die Hygienevorschriften an Bedeutung und werden nur noch von 30 Prozent der Befragten benannt, womit sie aus den Top 3 der größten Herausforderungen herausfallen. Man darf wohl feststellen, dass die Firmen gelernt haben, wie sie mit diesem Thema umzugehen haben. Das bestätigt auch eine nicht repräsentative Umfrage der KI-Schwesterzeitschrift „K-Profi“ im Juni dieses Jahres unter Kunststoffverarbeitern, wonach sich diese im Fall einer zweiten Corona-Infektionswelle gut gerüstet sehen (siehe KIWeb vom 10.07.2020).

Vielmehr bleibt auch bei den Kunststoffverarbeitern wenig überraschend die Absatzmenge (67 Prozent) wie gehabt auf Platz Eins der größten Herausforderungen für die kommenden Monate. Die Verkaufspreise und die Lieferfähigkeit der Vorlieferanten fallen dagegen ebenso wie die Hygienevorschriften deutlich ab und rangieren nur noch im Mittelfeld. Man hat sich wohl einigermaßen mit Corona arrangiert und versucht das Geschäft nun wieder in Richtung Normalität zu steuern. Dabei ist Liquidität nach wie vor nicht von besonderer Bedeutung. Nur gut jedes sechste Unternehmen sieht das als Problem an, was mit der Einschätzung von Euler Hermes korrespondiert, dass deutsche Unternehmen mit Blick auf zu befürchtende Insolvenzen recht stabil dastehen (siehe KIWeb vom 14.05.2020).

Ausdifferenziert nach Sparten fällt bei den Kunststoffverarbeitern auf, dass Hersteller von Rohren und Profilen, Konsumgütern und Medizinprodukten das Halten der zuletzt hohen Absatzmengen als größte Herausforderung für das 2. Halbjahr 2020 ansehen, liegen die Werte hier doch teilweise annähernd doppelt so hoch, wie noch im Januar erwartet. Derweil machen sich die Hersteller von technischen Teilen (TT) und aus dem Automobilbereich aus ganz anderem Grunde sorgen um die Absatzmengen, haben sie doch massiv unter dem Lockdown gelitten. Der im negativen Sinne „Spitzenwert“ von beinahe 90 Prozent zeigt, dass Automotive auch weiterhin angeschlagen bleibt.

Unisono sehen Kunststoffverarbeiter die Durchsetzung der gewünschten Verkaufspreise als erheblich schwieriger an als noch im 1. Halbjahr 2020 erwartet. Das verwundert nicht, konnten sie doch in den vergangenen sechs Monaten mit vergleichsweise günstigem Material produzieren und müssen jetzt dessen rasch wieder steigenden Preise weiterreichen, was nicht immer gelingen oder nur mit Verzögerung gelingen dürfte.

Die Lieferfähigkeit der Vorlieferanten ist indes aktuell ein deutlich geringeres Problem für Kunststoffverarbeiter. Hersteller von Rohren und Profilen haben das, von hohem Niveau kommend, ganz von der Liste der größten Herausforderungen gestrichen. Anders sieht das bei den Materialkosten aus. Hier sieht unter den Herstellern von Rohren und Profilen ebenso wie unter jenen von Konsumgütern ein doppelt so hoher Anteil der Befragten Probleme auf sich zukommen. Bei den übrigen Sparten ist die Erwartung uneinheitlich, aber tendenziell eher unproblematisch. Gleiches gilt unter den Kunststoffverarbeiten beim Thema Liquidität. Einziger Ausreißer sind hier die Hersteller von Automotive-Teilen, die passend zur steigenden Anzahl von Insolvenzen unter den Automobilzulieferern Liquidität zu 50 Prozent als Herausforderung erwarten. Für viele andere ist das dagegen eher nur ein untergeordnetes Thema, für Hersteller von Medizinprodukten gar keines.

In den vergangenen Monaten viel diskutiert sieht fast die Hälfte aller im KI Dialog Befragten („ja“ und „eher ja“) Veränderungsbedarf bei der Supply-Chain-Strategie. Ebenso deutlich äußern sich aber immerhin auch 43 Prozent, dass genau das (eher) nicht erforderlich sei. Damit gibt es zwar klare Meinungsäußerungen, aber eben uneinheitlich. Unter den Kunststoffverarbeitern wollen bzw. müssen die Sparten Automobil und Bau am ehesten Veränderungen anstreben. Hersteller von Rohren und Profilen sowie von Konsumgütern sehen dagegen mit weniger als 30 Prozent am wenigsten Veränderungsbedarf – und das auch nur bedingt mit „eher ja“. Zu einem klaren „ja“ sieht sich hier kein Unternehmen veranlasst.
Maschinenbauer plädieren für neue Supply-Chain-Strategie
Besonders offen für Veränderungen ist indes der Maschinenbau. Fast 60 Prozent der Befragten antworteten hier mit „ja“ oder „eher ja“. Grund dafür dürfte sein, dass dieser Industriezweig viele Teile auf internationalen Märkten zukauft und daher stärker von Grenzschließungen betroffen war als andere. Ganz besonders gilt das für den Bezug von Komponenten aus Asien, wo die Corona-Schwierigkeiten bekanntermaßen zuerst aufgetreten sind. Das klarste Nein zum Bedarf, die Supply-Chain-Strategie verändern zu müssen, kommt mit 21 Prozent von den Distributeuren.

Deutlich spricht sich die deutschsprachige Kunststoffbranche mit rund zwei Dritteln der Teilnehmer dafür aus, staatliche Fördermaßnahmen infolge der Corona-Pandemie an Nachhaltigkeitskriterien zu orientieren. Lediglich 20 Prozent der Befragten sind indes (eher) dagegen. Das kann einerseits als Votum für den „Green Deal“ der Europäischen Union gedeutet werden, andererseits aber auch als „Hilferuf“ der Unternehmen, das teils selbst auferlegte Ziel zu mehr Nachhaltigkeit stärker zu unterstützen. Naheliegend ist, dass sich vor allem Recycler dafür aussprechen (85 Prozent), Fördermaßnahmen an Nachhaltigkeitskriterien zu orientieren. Hier kommen zwei Aspekte zum Tragen: Zum einen geht es darum, selbst Fördergelder zu erhalten, vor allem erhofft man sich dadurch aber auch, den Markt für Rezyclate zu stärken. Am stärksten gegen eine entsprechende Steuerung von Fördermaßnahmen sprechen sich Distribution, Verarbeitung und der Halbzeughandel aus. Diese Industriezweige müssen befürchten, zum Einsatz teurerer Rezyklate verpflichtet zu werden, ohne diese Mehrkosten an die Kunden weitergeben zu können. Wenig Vorbehalte haben indes die Erzeuger. Da spricht sich kein einziger klar dagegen aus, nur 11 Prozent sagen „eher nein“.



Fazit in fünf Teilen: Corona lässt grüßen – und das hatte im Januar nun wirklich noch niemand auf dem Radar. Gerade einmal 29 Prozent der befragten Unternehmen können sagen, dass das Geschäft im 1. Halbjahr zumindest genauso gut (14 Prozent) wie im Halbjahr davor oder sogar besser (15 Prozent) gelaufen ist. Voller Optimismus erwartet hatten das bei der Umfrage im Januar noch 78 Prozent. Desaströs ist die Lage der Kunststoffverarbeiter im Automobilbereich (97 Prozent schlechter) und bei den Herstellern technischer Teile (84 Prozent schlechter). Aber selbst Hersteller von Medizinprodukten schneiden zu 75 Prozent schlechter ab. Bislang am besten durch die Krise gekommen sind die Sparten Verpackung (37 Prozent besser) und Konsum (31 Prozent besser). Zunächst noch vergleichsweise verschont geblieben ist der Bausektor (39 Prozent gleichbleibend). Nicht profitiert von dieser Entwicklung haben jedoch Hersteller von Profilen und Rohren (70 Prozent schlechter).
Trotz allem ist gedämpfter Optimismus spürbar
Quer über alle Industriezweige und Unternehmensgrößen hinweg herrscht trotz allem mehr als nur gedämpfter Optimismus. Mehr als ein Drittel erwartet im 2. Halbjahr eine Verbesserung der Lage. Zu denken gibt jedoch, dass knapp ein weiteres Drittel von einer gleichbleibenden Lage ausgeht – und das heißt vielfach gleichbleibend schlecht. Das letzte Drittel der Befragten befürchtet sogar, dass es noch schlechter wird.

Unter den Kunststoffverarbeitern haben Verpacker (84 Prozent gleichbleibend oder schlechter) und Hersteller von Konsumwaren (69 Prozent gleichbleibend oder schlechter) die geringsten Erwartungen; sie hatten aber auch die besten Geschäfte während der Corona-Hochzeit gemacht. Dass Hersteller von technischen Teilen und aus dem Automobilbereich zu jeweils mehr als 40 Prozent ein besseres Geschäft erwarten, dafür dürfte zum Teil auch der Wunsch der Vater des Gedankens sein. Denn schon vor Corona war ja insbesondere Automotive schon dramatisch unter Druck.



Grundsätzlich steigt mit der Unternehmensgröße auch die Erwartung, dass die Lage besser werden könnte. Dennoch sind es gerade Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die mit 58 Prozent am stärksten auf die Investitionsbremse getreten haben beziehungsweise zuletzt vermehrt angekündigt haben, Investitionen zu verschieben. Insgesamt wollen nur wenige Unternehmen mehr investieren als geplant. Das sind tendenziell die Profiteure der Krise, wie Hersteller von Medizinprodukten.

Auch bei der Personalplanung gilt: Je größer das Unternehmen, desto größer die Tendenz, hier zu sparen. Mit 33 Prozent liegen auch hier die Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern an der Spitze. Speziell bei den Großen ist zu befürchten, dass weitere Entlassungen drohen. Denn schon im abgelaufenen Halbjahr wurde dort eine negative Personalentwicklung eingeleitet. Wenn nun ein „gleichbleibend“ erwartet wird, bedeutet das vielerorts eine Fortsetzung des Personalabbaus. Darüber hinaus ist die Glaskugel für den weiteren Ausblick noch trüber als sonst. Oder, wie es einer der Teilnehmer am KI Dialog gesagt hat: „undurchsichtig und nicht planbar“.

Lesen Sie auch die Corona-Blitzumfrage vom April 2020 sowie den 38. KI Dialog vom Januar 2020.
31.07.2020 KI [245618-0]
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