Der Raffineriebetreiber Neste (Espoo / Finnland; www.neste.com) weitet das bislang auf Rohstoffe für Polyolefine ausgerichtete Recycling von Alt- und Rückstandsölen und -fetten erstmals auch auf die Polycarbonatstrecke aus. Zu diesem Zweck haben die Finnen eine strategische Kooperation mit dem PC-Erzeuger Covestro (D-51373 Leverkusen; www.covestro.com) initiiert. Covestro will mittelfristig „mehrere tausend Tonnen" fossiler Rohstoffe mit recycelten Kohlenwasserstoffen von Neste als Drop-in-Ersatz substituieren.

Die Zusammenarbeit mit Neste ist Teil des Covestro-Programms zur Verankerung der Kreislaufwirtschaft in allen Unternehmensbereichen – mit Fokus auf der Wiederverwertung von Kunststoffabfällen sowie der Entwicklung von Technologien und Verfahren zur Nutzung alternativer Rohstoffe. Erst kürzlich hatte sich das Leverkusener Unternehmen einen Kredit der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von 225 Mio EUR für die Weiterentwicklung dieses Ansatzes gesichert (siehe KIWeb vom 01.04.2020).

Neste arbeitet bereits seit längerem mit verschiedenen Partnern zusammen, um die Entwicklung chemischer Recyclingverfahren zu beschleunigen, darunter mit dem Umwelt-Dienstleister Remondis (D-44536 Lünen; www.remondis.de – siehe KIWeb vom 29.10.2019) sowie dem Distributeur und Recompounder Ravago (Arendonk / Belgien; www.ravago.com – siehe KIWeb vom 13.11.2019). Kürzlich investierten die Finnen außerdem gemeinsam mit Mirova (www.mirova.com) 10 Mio EUR in den britischen Technologie-Spezialisten Recycling Technologies (Swindon / Großbritannien; www.recyclingtechnologies.co.uk) (siehe KIWeb vom 13.03.2020).